Glossar über Fachbegriffe der assistierten Reproduktion

ABORT

Schwangerschaftsabbruch oder Fehlgeburt nach zuvor deutlich erkennbarem Fruchtsack und embryonalem Herzschlag mittels Sonographie.

ABSAUGEN DER EIZELLEN (FOLLIKELPUNKTION)

Um die Techniken der "In-vitro" Befruchtung ausführen zu können, erhält man durch das Absaugen der Follikelflüssigkeit die darin befindlichen Eizellen. Der Vorgang wird durch die Vagina und mit Hilfe von Ultraschallen (in seltenen Fällen mittels Laparoskopie) unter Narkose durchgeführt.

ACYTOZOOSPERMIE

Fehlen von Spermatozoen und anderen Vorläuferzellen im Ejakulat.

AGGLUTINATION

Anhaften der Spermatozoen untereinander (Klumpenbildung) in einigen Spermaproben. Man sieht einen möglichen Zusammenhang zwischen Spermienantikörpern und einem Ascorbinsäuredefizit im Ejakulat.

AKROSOM

Kopfkappe, welche die vordere Hälfte des Spermienkopfes umhüllt und Substanzen enthält, die wenn sie freigesetzt werden, dem Spermium dazu verhelfen sich an die Eizelle zu haften.

AKROSOMREAKTION

Bei der Akrosomreaktion kommt es in der Membran des Akrosoms (Kopfkappe des Spermiums) zu einer Reihe von chemischen Veränderungen. Es kommt zur Freisetzung von Substanzen, welche die Zona pellucida an dieser Stelle auflösen und das Eindringen des Spermiums in die Eizelle und damit die Befruchtung erlauben.

AMENORRHOE

Ausbleiben der Menstruation während mindestens sechs Monaten.

ANAPHYLAKTISCHE REAKTION

Akute allergische Reaktion ausgelöst durch Antikörper.

ANDROGENE

Männliche Sexualhormone. Die Ovarien und Nebennierenrinde produzieren ebenfalls dieses Hormon, jedoch in kleinen Mengen.

ANDROLOGIE

Studie des männlichen Fortpflanzungssystems, darunter fallen die Unfruchtbarkeit und sexuelle Fehlfunktionen.

ANEJAKULATION

Siehe Aspermie.

ANOVULATION

Ausbleiben der Ovulation (Eisprung). Menstruationszyklen ohne Eisprung werden als anovulatorisch bezeichnet. Eine Frau kann eine regelmäßige Menstruation haben, aber gleichzeitig nicht ovulieren.

ANTIGEN

Substanzen, die beim Eintreten in den Organismus Autoimmunreaktionen hervorrufen.

ANTIKÖRPER

Proteine, die vom Organismus als Reaktion beim Vorhandensein von Fremdkörpern (Antigenen) produziert werden.

ASSISTED HATCHING

Künstliches Aufbrechen der so genannten "Zona pellucida" (Umhüllung der Eizelle) – siehe "Zona pellucida". Wenn diese Umhüllung der Eizelle nicht von selbst aufbricht kann die Implantation des Embryos nicht stattfinden. Der Assisted Hatching besteht darin, die Hülle aufzubrechen und die Implantationswahrscheinlichkeit zu erhöhen. Er kann mittels chemischer Substanzen oder einem Laserverfahren durchgeführt werden.

ASSISTIERTE REPRODUKTION

In vielen Fällen von Fruchtbarkeitsstörungen kann die Lösung eine medikamentöse Behandlung sein. Es können jedoch nicht alle Fruchtbarkeitsprobleme mit Hilfe von Medikamenten gelöst werden. In diesen Fällen muss man auf die Hilfe von Techniken zurückgreifen, um die Gameten (Eizellen und Spermien) oder Embryonen im Labor zu behandeln. Unter diesen Verfahren versteht man die Behandlung der assistierten Reproduktion, zu der die künstliche Insemination, die In-vitro-Fertilisation, die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion, Spende von Samenzellen, Eizellen und Embryonen etc. gehören.

ASTHENOZOOSPERMIE

Prozentual verminderter Anteil an beweglichen Spermien im Ejakulat. Die Spermien sind unbeweglich oder bewegen sich langsamer als normal. Entsprechend der WHO muss mindestens die Hälfte aller Spermatozoen beweglich sein und mehr als 25 Prozent müssen eine schnelle progressive geradlinige Bewegung vorweisen.

ASPERMIE

Ausbleiben von Ejakulat trotz erfolgtem Orgasmus.

AZF

Gruppe von Genen, die sich auf dem langen Arm des Y-Chromosoms befindet und im Zusammenhang mit der Spermatogenese und ihren Veränderungen steht.

AZOOSPERMIE

Fehlen von Spermatozoen im Ejakulat, einschließlich nach Zentrifugieren.

BEFRUCHTUNG (FERTILISATION)

Eintreten eines Spermiums in eine Eizelle. Von der In-vitro-Fertilisation spricht man, wenn sie nicht „In-vivo“ stattfindet, dass heißt, wenn sich Eizelle und Spermium außerhalb des mütterlichen Körpers vereinen.

BIOCHEMISCHE SCHWANGERSCHAFT

Man spricht von einer biochemischen Schwangerschaft, wenn sie durch einen positiven Schwangerschaftstest festgestellt wurde, aber noch nicht im Ultraschall zu sehen war.

BIOPSIE VON BLASTOMEREN

Siehe Präimplantationsdiagnostik.

BLASTOCOEL

Siehe embryonale Kavitation.

BLASTOMER

Alle Zellen eines Embryos.

CHROMOSOM

Strukturen, welche die genetische Information unseres Organismus enthalten. Beim Menschen besteht jede Zelle aus 23 Chromosomenpaaren, darunter die Geschlechtschromosomen X und Y. Die Gameten besitzen lediglich einen halben Chromsomensatz (also 23 Chromosomen).

CLOMIFEN

Antiöstrogen, welches die Hypophyse stimuliert und folglich die Ausschüttung von FSH und LH erhöht. Es wird zum Teil für die Eizellreifung verwendet.

CORPUS LUTEUM (GELBKÖRPER)

Der nach dem Eisprung übrig gebliebene Rest des Eibläschens (Follikel). Er besteht aus Granulosazellen und erhält nach einer Umwandlung eine gelbliche Farbe. Der Gelbkörper produziert neben Östrogenen vor allem Progesteron. Wenn die Eizelle befruchtet wird, wächst der Gelbkörper an und schüttet Hormone zum Erhalt der Schwangerschaft aus. Findet die Befruchtung nicht statt, degeneriert sich der Gelbkörper.

DNA (DEOXYRIBONUCLEIC ACID)

Die DNA ist ein Molekül, das als Träger der Erbinformation dient. Die DNA befindet sich hauptsächlich im Zellkern und ist für die Steuerung aller Zellprozesse verantwortlich.

EIERSTOCK

Weibliches Geschlechtsorgan von der Größe einer Mandel, welches sich paarig angelegt zu beiden Seiten der Gebärmutter befindet. Der Eierstock ist für die Produktion und Aufbewahrung der Eizellen sowie für die Bildung der weiblichen Sexualhormone (Östrogen und Progesteron) zuständig.

EIERSTOCKSTIMULATION

Medizinische Behandlung um das Wachstum und die Entwicklung der Follikel in den Eierstöcken zu stimulieren. Grundlegend basiert sie darauf, den Eierstöcken eine erhöhte Menge an FSH (auf natürlichem Weg von der Hypophyse gebildet und dem, Follikelwachstum dienend) zukommen zu lassen. Bestimmte Substanzen wie das Clomifen führen zu einem Anstieg der FSH- Produktion von Seiten der Patientin. Gebräuchlich ist jedoch die exogene Verabreichung von FSH, um die Eierstöcke auf direktem Wege zu stimulieren. Die Eierstockstimulation sollte durch regelmäßige Ultraschalluntersuchungen genauestens kontrolliert werden.

EIFT (INTRATUBARER EMBRYOTRANSFER)

Der EIFT besteht daraus, die Embryonen im Inneren der Eileiter zu hinterlegen, im Gegensatz zum Transfer durch die Vagina mit Platzierung in der Gebärmutter. Daher bedarf es bei dieser Methode eines chirurgischen Eingriffs unter Narkose, um an die Eileiter gelangen zu können. Man muss zuvor sicherstellen, dass diese nicht verstopft sind und ohne Probleme funktionieren können.

"EIHÜGEL" (CUMULUS OOPHORUS)

Gruppe von Granulosazellen, welche die Eizelle umgeben (siehe Granulosazellen).

EILEITER

Schlauchförmige Kanäle, welche mit einem Ende an den oberen Teil der Gebärmutter angeschlossen sind und am anderen Ende trichterförmig mit langen Fäden, den so genannten fimbriae ovaricae, an die Eierstöcke anbinden. Die Befruchtung findet in den Eileitern statt.

EISPRUNG

Ausbrechen der Eizelle aus den Follikeln. Der Eisprung findet etwa zur Hälfte eines Menstruationszyklus statt.

EIZELLE (OOCYTE)

Weibliche Fortpflanzungszelle. Bei der Geburt eines Mädchens enthält deren Eierstock zwischen einer und zwei Millionen Eizellen. Mit Beginn der Pubertät (es verbleiben noch etwa 500.000 Eizellen) bis hin zu den Wechseljahren tritt jeden Monat auf natürliche Weise eine große Anzahl von Eizellen hervor, wobei jedoch nur eine Eizelle ausgestoßen wird. Der Rest der Oocyten wird degeneriert.

EJAKULAT

Als Ejakulat oder Sperma bezeichnet man die Flüssigkeit, die bei einem Orgasmus freigesetzt wird. Sie besteht aus Zellen, die in den Hoden produziert werden (Spermatozyten, Spermatide, etc.) und einer Sekretflüssigkeit, auch Seminalplasma genannt. Diese wird hauptsächlich in der Prostata und der Samenblasendrüse gebildet. Jede der beiden Samenblasendrüsen sondert etwa 1 ml einer alkalischen Flüssigkeit ab, während die Prostata eine sehr viel geringere Menge an saurer Flüssigkeit ausscheidet. Das Gesamtvolumen eines Ejakulats sollte damit nach dreitägiger sexueller Abstinenz mehr als 2 ml betragen und einem alkalischen pH-Wert entsprechen.

EJAKULATANALYSE

Makroskopische und mikroskopische Untersuchung des Spermas (Bestimmung der Spermatozoenkonzentration, Beweglichkeit, Morphologie, Vorkommen von anderen Zelltypen …), die dem Andrologen Auskunft über mögliche Fehlfunktionen der männlichen Geschlechtsorgane geben.

EJAKULATION

Stoßweises Austreten des Spermas durch die Harnröhre während dem männlichen Orgasmus durch Geschlechtsverkehr oder Masturbation. Während der Ejakulation werden zunächst die Spermienansammlungen, welche sich am Ende des Samenleiters befinden rausgedrückt und anschließend die Prostata.

EKTOPISCHE SCHWANGERSCHAFT

Anormale Schwangerschaft, bei der sich der Embryo außerhalb der Gebärmutter entwickelt, für gewöhnlich in einem der Eileiter, im Eierstock oder in der Bauchhöhle.

EMBRYO

Begriff für den Fötus in seinen ersten Lebensstadien, beginnend von der ersten Zellteilung bis hin zur achten Schwangerschaftswoche. Die Embryologen unterscheiden den Embryo und den Präembryo. Als Präembryo wird der Zusammenschluss totipotenter Zellen mit Beginn der Eizellbefruchtung bis zum 14. Tag bezeichnet. Aus biologischer Sicht beginnt die Embryonendifferenzierung ab dem 14. Tag nach der Befruchtung.

EMBRYOBLAST

Ansammlung von Zellen (auch embryonaler Pol) im Inneren des Blastozysten, aus der sich der eigentliche Embryo entwickelt. Das Fehlen des Embryoblasten ist eine schlechte Prognose auch wenn sich der Embryo bereits in einen Blastozysten umgebildet hat.

EMBRYONALE KAVITATION

Hervorgehen eines Hohlraums im Inneren des Embryos am fünften Befruchtungstag. Sie weist auf den Übergang des Morulastadiums zum Blastulastadium hin und wird als Blastocoel bezeichnet.

EMBRYOTRANSFER

Verfahren, bei dem die Embryonen in der Gebärmutter eingeführt werden.

ENDOMETRIOSE

Wachstum von anormalen Zellen des Endometriums außerhalb der Gebärmutterhöhle, zum Beispiel im Eileiter, Eierstöcke oder Bauchhöhle. Häufig verursacht sie schmerzhafte Regelblutungen und Unfruchtbarkeit.

ENDOMETRITIS

Entzündung der Gebärmutterschleimhaut bedingt durch eine Infektion, die häufig nach der Verwendung einer Spirale und einer Fehlgeburt auftritt.

ENDOMETRIUM (GEBÄRMUTTERSCHLEIMHAUT)

Schleimhaut, die das Innere der Gebärmutter aushüllt. Das Endometrium unterliegt menstrualen Veränderungen. Es baut sich nach der Menstruation auf und wandelt sich so um, dass der Embryo einnisten kann. Findet die Befruchtung der Eizelle nicht statt oder der Embryo nistet sich nicht ein, werden folglich die Hormone zum Erhalt des Endometriums nicht gebildet. Die Schleimhaut degeneriert sich und tritt in Form der Menstruation aus.

ENTZÜNDLICHE BECKENERKRANKUNG

Infektion der oberen weiblichen Fortpflanzungsorgane (Gebärmutter, Eileiter und Eierstöcke), die zu einer Verstopfung oder Fehlfunktion der Eileiter führen kann.

EPIDIDYMIS (NEBENHODEN)

Der Nebenhoden befindet sich unmittelbar am Ausgang der Hoden. In ihn hinein münden alle Hodenkanälchen. Er besteht hauptsächlich aus einem schmalen ca. 8 cm langen eingerollten Gang, in dem sich die Spermien anlagern und heranreifen. Die Nebenhoden gehen in den breiteren Samenleiter über, welcher in die Prostata mündet.

EREKTILE DYSFUNKTION

Unfähigkeit, über einen ausreichenden Zeitraum eine Erektion beizubehalten -Impotenz.

EXTRAZELLULÄRE FRAGMENTE

Bläschen verschiedener Größen, die mit Fortschreiten der Embryoteilung in dessen Außenbereich erscheinen. Treten sie in großer Anzahl auf oder nehmen eine entsprechende Größe an, können sie in die ordnungsgemäße Entwicklung des Embryos und seiner Implantationswahrscheinlichkeit eingreifen.

FLUORESZENZ-IN-SITU-HYBRIDISIERUNG (FISH)

Moleklarbiologisches Verfahren zum Nachweis von Chromosomen aus Zellkernen einer Zelle in der Interphase oder Mitose. Sie gibt Aufschluss über einige chromosomatische Veränderungen der Spermatozoen oder Embryonen.

FLÜSSIGSTICKSTOFF

Substanz, welche sich bei Temperaturen von minus 196 Grad Celsius in flüssigem Aggregatzustand befindet. Mit Hilfe flüssigen Stickstoffs lassen sich zuvor behandelte Embryonen und Spermatozoen besser und über einen längeren Zeitraum aufbewahren. In kleineren Mengen ist Stickstoff weder toxisch und noch entflammbar, doch auf Grund seiner tiefen Temperaturen kann es bei längerem Kontakt mit der Haut zu Verbrennungen führen. Der flüssige Stickstoff wird gut verschlossen in Behältern eingelagert, denn durch seine niedrigen Temperaturen verflüchtigt er sich besonders schnell, wenn er in Kontakt mit Sauerstoff tritt. Diese Substanz sollte in speziell dafür ausgelegten Isoliertanks aufbewahrt und transportiert werden.

FOLLIKELPHASE

Erste Hälfte des Menstruationszyklus (vom ersten Menstruationstag bis zum Eisprung). Es werden vermehrt Östrogene produziert, wodurch es zu einem Anstieg des Vaginalschleims und einer Verflüssigung des Zervixschleims kommt.

FSH (FOLLIKELSTIMULIERENDES HORMON)

Protein (Gonadotropin) produziert und freigesetzt durch die Hirnanhangdrüse, stimuliert es die Eierstöcke zum Wachstum und Reifung einer Eizelle mit anschließend eintretender Ovulation. Beim Mann stimuliert das FSH die Produktion der Spermien in den Hoden.

GAMETEN (KEIMZELLEN)

Männliche und weibliche Fortpflanzungszellen (Spermatozoen und Eizellen).

GEBÄRMUTTER

Birnenförmiges Organ, welches während der Schwangerschaft den Fötus ernährt und austrägt und beim Geburtsvorgang rhythmische Kontraktionen zum Ausstoßen des Fötus einleitet.

GEBÄRMUTTERHALS ODER ZERVIX

Verbindung der Gebärmutter in die Scheide. Der Zervix produziert in der Zeit vor dem Eisprung einen alkalischen Schleim, der die Spermien vor dem sauren Milieu der Scheide schützt. An den unfruchtbaren Tagen verwandelt sich der Zervixschleim in eine zähflüssige Substanz und dient als natürliche Barriere zur Verhinderung des Aufsteigens der Spermien.

GEFRIEREN VON EMBRYONEN

Verfahren zum Konservieren und Aufbewahren von Embryonen für gewöhnlich in flüssigem Stickstoff (bei minus 196 Grad Celsius).

GEFRIEREN VON SPERMATOZOEN

Verfahren zum Konservieren und Aufbewahren von Spermatozoen für gewöhnlich in flüssigem Stickstoff (bei minus 196 Grad Celsius).

GELBKÖRPERPHASE

Zweite Hälfte des Menstruationszyklusses (vom Eisprung bis zur nächsten Menstruation). Der Gelbkörper produziert hohe Mengen an Progesteron und es kommt zu einem Anstieg der Körpertemperatur.

GIFT (INTRATUBARER GAMETENTRANSFER)

Heutzutage selten verwendetes Verfahren der assistierten Reproduktion, bei dem die zuvor aus den Eierstöcken der Patientin gewonnenen Eizellen zusammen mit den zuvor aufbereiteten Spermien des Ehepartners in den Eileiter eingeführt werden.

GNRH-ANALOGON

Im Hypothalamus produziertes Hormon, welches die Synthese und Ausschüttung des Follikelstimulierenden Hormons FSH steuert und in der Hypophyse die Freisetzung des Luteinisierenden Hormons LH bewirkt.

GONADEN

Keim- oder Geschlechtsdrüse, in der die männlichen und weiblichen Keimzellen produziert werden. Beim Mann sind es die Hoden, bei der Frau die Eierstöcke.

GONADOTROPINE

Durch die Hypophyse produzierte Hormone (FSH und LH), welche die Funktionen der Hoden und Eierstöcke regulieren. Sie können bei der Behandlung des Mannes eingesetzt werden, wenn ein Defizit an Gonadotropinen vorliegt oder aber auch bei der Stimulierung, Regulierung oder Einleitung des Eisprungs bei der Frau.

GRANULOSAZELLEN

Gruppe von Epithelzelle, welche die Eizelle umhüllen (wie das Eiweiß das Eigelb). Sie ernähren die Eizelle und produzieren Hormone. Damit die Samenzellen befruchtungsfähig werden, müssen sie die Granulosazellen durchdringen, bevor sie die Eizelle erreichen.

HÄMATOSPERMIE

Blut im Sperma. Häufige Ursache ist eine Prostatitis.

HCG (HUMANES CHORIONGONADOTROPIN)

Hormon, welches von der Plazenta gebildet wird und einen ähnlichen Effekt wie das LH-Hormon besitzt. Demnach kann es bei der Frau zum Einleiten des Eisprungs eingesetzt werden und beim Mann, um die Testosteronproduktion zu aktivieren.

HODEN (TESTIKEL)

Männliches Geschlechtsorgan, welches sich im Hodensack befindet. Die Hoden sind für die Sekretion des männlichen Hormons Testosteron verantwortlich und produzieren die männlichen Geschlechtszellen (Spermatozoen).

HODENBIOPSIE

Chirurgischer Eingriff zur Entnahme von Hodengewebe. Es ist ein einfaches schnelles Verfahren, welches unter lokaler Anästhesie stattfindet. Es wird zum einen durchgeführt, um die Funktionsweise der Testikel diagnostizieren zu können und zum anderen, um Spermatozoen zu erhalten, die für eine Intrazytoplasmatische Spermieninjektion verwendet werden können.

HODENHOCHSTAND

Es kann zu einem Hodenhochstand kommen, wenn ein fehlerhafter Verschluss der Leistenkanalöffnung nach dem Abstieg des Hodens vorliegt. Somit verrutschen die Hoden mit Leichtigkeit in den Bauchraum und sind dort erhöhten Temperaturen ausgesetzt. Geschieht das mit großer Häufigkeit, kann es Auswirkungen auf die Spermatogenese haben.

HORMONE

Botenstoffe, welche von spezifischen endokrinen Drüsen des Körpers abgesondert werden und direkt in den zirkulierenden Blutkreislauf übergehen. Hormone wirken regulierend oder stimulierend auf eine oder mehrere Organe und können biochemische Prozesse aktivieren.

HUMAN TUBAL FLUID (HTF)

Kulturmedien die Anwendung in Embryologielaboratorien finden. Ihre Zusammensetzung kommt die der menschlichen Eileiterflüssigkeit sehr nahe.

HUMANES CHORIONGONADOTROPIN (KURZ HCG)

Hormon, welches während der Implantation in die Gebärmutter vom Embryo gebildet wird und ungefähr zehn Tage darauf im Blut messbar ist. Es dient demnach als Schwangerschaftstest. Häufig wird das Hormon einige Tage später im Urin bestimmt.

HUMANES MENOPAUSENGONADOTROPIN (HMG)

Hormon, welches im Urin von Frauen in den Wechseljahren nachweisbar ist. Gereinigt und aufgearbeitet kann es bei Behandlungen zur Unfruchtbarkeit eingesetzt werden. Es besitzt eine ähnliche Wirkungsweise wie das Hormon FSH mit zusätzlich verstärkter Wirkung des Hormons LH.

HYDROSALPINX

Ausdehnung oder Dilatation am Ende des Eileiters. Die Ursache liegt in einer Verstopfung des Eileiters, hinter dem es zu einem Flüssigkeitsstau kommt. Diese Flüssigkeitsansammlung führt zu einer Veränderung des Milieus im Inneren des Genitaltrakts und kann somit auf die Eizellbefruchtung Einfluss haben oder aber den nicht betroffenen Eileiter beeinträchtigen.

HYPERPROLAKTINÄMIE

Erhöhung des Prolaktinspiegels im zirkulierenden Blut. Die Ursachen dafür können gutartige Tumore der Hypophyse oder die Einnahme bestimmter Medikamente sein (wie zum Beispiel Medikamente gegen erhöhten Blutdruck oder Antidepressiva). Der Prolaktinspiegel kann jedoch auch zeitweilig ohne Krankheitsbild ansteigen. Die Hyperprolaktinämie kann der Grund für eine Unfruchtbarkeit sein.

HYPOPHYSE (HIRNANHANGSDRÜSE)

Drüse im inneren Teil des Gehirns, die eine Reihe an Hormonen produziert, die unter anderem die Funktion der Eierstöcke und Hoden reguliert.

HYPOSPADIE

Angeborene Fehlbildung des männlichen Harnleiters, bei der sich die Mündung der Harnröhre nicht am Ende des Penis, sondern schlitzförmig auf dessen Unterseite befindet. Die Hypospadie kann Ursache der Unfruchtbarkeit sein, da sich die Spermien statt in die Gebärmutter durch den Zervixschleim aufzusteigen in der Vagina verlieren.

HYPOTHALAMUS

Endokrine Drüse, welche sich in der Hirnbasis befindet. Sie steuert die vegetativen Funktionen des Körpers, wie zum Beispiel die Körpertemperatur und den Appetit und sie reguliert die Sekretion von Hormonen für die Hirnanhangsdrüse.

HYSTEROSALPINGOGRAPHIE (HSG)

Röntgenuntersuchung der Gebärmutter und Eileiter zur Beurteilung der Form und Größe der Gebärmutterhöhle und der Durchlässigkeit der Eileiter (Verstopfung). Mit Hilfe der HSG kann ebenfalls das Auftreten von Polypen oder einer Dilatation festgestellt werden. Zur Durchführung der HSG wird der Patientin vor der Röntgenaufnahme ein Kontrastmittel durch den Zervix in die Gebärmutter injiziert. Sind die Eileiter nicht verstopft, fließt das Kontrastmittel in die Eileiter.

IDIOPATHISCHE UNFRUCHTBARKEIT

Man spricht von einer idiopathischen Unfruchtbarkeit, wenn der Grund für die Infertilität nach einer kompletten Studie unbekannt bleibt.

IMMUNOBEAD –TEST

Spezifisches Verfahren zum Nachweis vom Vorhandensein von Spermienantikörper im Sperma, Blut, Zervixschleim, Follikelflüssigkeit etc. Das Verfahren gibt uns weiterhin Auskunft um welchen Antikörpertyp es sich handelt, wie viele der Spermien und welche Bereiche von ihnen betroffen sind.

IMMUNOLOGISCHE STERILITÄT

Vorhandensein von Spermienantikörpern beim Mann oder bei der Frau als Ursache für die Unfruchtbarkeit.

IMPLANTATION

Anhaftung und Penetration des Embryos in die Gebärmutterschleimhaut während der ersten embryonalen Entwicklungstage.

INFERTILITÄT

Man spricht von Infertilität bei Paaren, bei denen eine Schwangerschaft zwar eintritt, jedoch die Unfähigkeit diese erfolgreich zu beenden vorliegt. Geschieht dies bei Paaren mit einer bereits erfolgreichen Schwangerschaft, bezeichnet man sie als sekundäre Unfruchtbarkeit. In der Routine spricht man von der Unfruchtbarkeit (ohne Sterilität oder Infertilität voneinander zu trennen), wenn man sich auf Paare bezieht, die nach einjährigem Geschlechtsverkehr ohne Verhütung keine Schwangerschaft erzielten oder ein Schwangerschaftsabbruch auftrat.

INKUBATOR FÜR EMBRYONEN

Luftdichter lichtundurchlässiger Schrank oder Behälter, der für ein spezielles Milieu zur Kultivierung von Embryonen sorgt. Es herrscht eine Temperatur von 37 Grad Celsius. Die Atmosphäre besteht aus einer angepassten Mischung aus Gasen um eine alkalische Umgebung (ähnlich die der Eileiterflüssigkeit) und eine Luftfeuchtigkeit von über 85 Prozent für die Kulturmedien zu schaffen. Diese Verhältnisse sind wichtig für die Kapazitation der Spermien, die Befruchtung und eine ordnungsgemäße Entwicklung der Embryonen.

INTRAZYTOPLASMATISCHE SPERMIENINJEKTION (ICSI)

Verfahrensweise, die in Embryologielaboratorien zur Befruchtung von Eizellen angewendet wird. Sie besteht daraus, eine einzelne Samenzelle ins Innere einer Eizelle zu injizieren. Diese Methode wird in Fällen einer schwerwiegenden männlichen Unfruchtbarkeit durchgeführt. Darunter fallen Patienten, bei denen man eine geringe Anzahl an Spermien im Ejakulat des Mannes vorfindet oder die Befruchtungsfähigkeit der Spermien beachtlich verringert ist.

IN-VITRO

Aus dem Lateinischen stammende Bezeichnung für "im Glas". In der assistierenden Reproduktion verwendet man den Begriff, um die Befruchtung in einem Reagenzglas zu beschreiben, genauer gesagt spricht man von der Verschmelzung der Eizelle mit dem Spermium außerhalb des menschlichen Körpers. Kinder, die durch eine künstliche Befruchtung gezeugt werden, bezeichnet man umgangssprachlich als "Retortenbabys".

IVF (IN-VITRO-FERTILISATION)

Behandlung zur künstlichen Befruchtung, die daraus besteht, die Verschmelzung der Eizelle mit dem Spermium außerhalb des mütterlichen Organismus stattfinden zu lassen, um sie folglich als Embryo in den weiblichen Genitaltrakt einzuführen (mit dem Ziel, eine Schwangerschaft zu erreichen). Sie wird durchgeführt, wenn Eizelle und Spermium auf natürliche Weise nicht miteinander in Kontakt treten können, wie bei einer beidseitigen Verstopfung der Eileiter oder wenn die Anzahl der Spermatozoen des Mannes so niedrig ist, dass nicht ausreichend genug vorhanden sind, um in die Nähe der Eizelle zu gelangen.

IN-VIVO

In der assistierenden Reproduktion wird der Begriff verwendet, wenn die Befruchtung im Körper erfolgt. Bei der künstlichen Insemination findet die Befruchtung "In-vivo" statt, währenddessen wir bei einer IVF von einer "In-vitro" Befruchtung sprechen.

KAPAZITATION

Reihe an strukturellen und biochemischen Veränderungen, welche die Spermatozoen auf natürliche Weise durchlaufen, um die Eizelle zu durchdringen und zu befruchten. Dieser Umbauprozess wird durch den Kontakt mit einem spezifischen Zervixsekret, der Gebärmutter und den Eileitern in Gang gesetzt.

KARYOTYP

Studie der Chromosomeneigenschaften einer Zelle oder Individuums. Zu den Eigenschaften gehören die Anzahl, Anordnung und Veränderungen der Chromosomen einer Zelle.

KLONEN

Prozess, bei dem ein oder mehrere Individuen aus einer einzigen Zelle eines selben Embryos oder Erzeugers hervorgeht, so dass die geklonten Individuen gegenüber der Ursprungszelle identisch sind. Das Klonen in der Reproduktionsmedizin würde daraus bestehen, aus einer differenzierten Zelle eines erwachsenen Individuums, eine genetisch identische zu erhalten. Das therapeutische Klonen jedoch würde daraus bestehen, einen Embryo aus der Zelle eines Erwachsenen zu erzeugen, um eine Reihe an differenzierten Zellen zu erhalten (nicht ein komplett entwickeltes Individuum), welche uns dazu verhelfen würden, bestimmte Behandlungen zu realisieren.

KONTRAKTIONEN DES UTERUS UND DER EILEITER

Als Reaktion auf die Wirkung verschiedener Hormone führen die Gebärmutter und die Eileiter zu verschiedenen Momenten im Menstruationszyklus Kontraktionen aus. Wenn wir uns dem Eisprung nähern, finden diese Kontraktionen im Uterus statt, die durch ein Ansaugen dazu führen, dass die dort angesammelten Spermien in Richtung Eileiter hoch geführt werden (dort wo sich die Eizelle befindet). Nachdem die Befruchtung stattfinden konnte, wird der Embryo durch die Eileiterkontraktionen wieder zurück in die Gebärmutterhöhle geleitet, wo er dann im oberen Teil verbleibt. Zum Zeitpunkt der Geburt wird der Fötus von den Gebärmutterkontraktionen durch die Vagina ausgestoßen. Liegt eine Fehlfunktion in den Eileitern vor, kann das der Grund für eine Unfruchtbarkeit sein. Wenn der Embryotransfer durchgeführt wird, sollte besonders darauf geachtet werden, die Gebärmutterkontraktionen nicht hervorzurufen (es bedarf einem besonders sorgfältigen Prozess), denn sie könnten zu einem Ausstoß des Embryos führen.

KRYOKONSERVIERUNG (EINFRIEREN)

Verfahren zum Konservieren und Aufbewahren von Embryonen und Spermatozoen durch Einfrieren.

KRYPTORCHISMUS

Lageanomalie des Hoden, dass heißt sie befinden sich nicht im Hodensack. Hervorgerufen wird die Anomalie durch einen fehlerhaften Hodenabstieg bei hormonellen oder mechanischen Veränderungen.

KULTURMEDIEN

In Embryologielaboratorien verwendete Nährlösung. Durch ihre bestimmte Zusammensetzung, pH-Wert und Osmolarität erlaubt sie uns die sachgerechte Behandlung der Spermien, die Kultivierung der Eizellen sowie das Wachstum und die Entwicklung der Embryonen. Häufig verwendete Kulturmedien bestehen aus einer Flüssigkeit (HTF), die aus den verschiedenen Abschnitten der Eileiter stammt.

KÜNSTLICHE INSEMINATION

Verfahren der assistierenden Reproduktion, bei dem aufbereitete Spermatozoen ins Innere des weiblichen Fortpflanzungstraktes eingeführt werden, um ihnen den Weg zur Eizelle zu verkürzen. Größtenteils erfolgt die Insemination "intrauterin", das heißt die zuvor aufbereiteten Spermien werden in der Gebärmutter hinterlegt.

KÜNSTLICHE KAPAZITATION

Eine Technik, die in den assistierten Reproduktionslaboratorien durchgeführt wird und daraus besteht den Samen vor einer Behandlung aufzubereiten, damit die Spermien die Eizelle befruchten und in die Gebärmutterhöhle eingeführt werden können. Bei der Aufbereitung wird das Seminalplasma (welches niemals in die Gebärmutter gelangen darf) entfernt, die Spermienmenge konzentriert und die Spermien mit höchster Beweglichkeit selektiert.

LEIHMUTTER

Es gibt Frauen, die auf Grund einer Krankheit ihre Gebärmutter verloren haben (durch chirurgische Entfernung) oder diese selbst einfach nicht in der Lage ist, die angemessenen Vorraussetzungen für die Entwicklung eines Embryos zu schaffen. Da die Eierstöcke jedoch noch vorhanden sind, könnte man ihnen die Eizellen entnehmen und sie mit den Spermien des Mannes befruchten. Die dabei entstandenen Embryonen könnte man in die Gebärmutter einer anderen Frau (Leihmutter) einführen. Diese Art von Verfahren ist in Spanien gemäß dem Gesetz verboten.

"LOW RESPONDERIN"

Es handelt sich um Frauen, die bei normaler oder sogar leicht erhöhter hormoneller Stimulation durch Einnahme von Gonadotropinen eine geringe Anzahl an Follikel ausbilden.

MAR-TEST (MIXED-ANTIGLOBULIN-REACTION-TEST)

Sensibles Verfahren zum Nachweis von Spermienantikörpern.

MEHRFACHSCHWANGERSCHAFT

Schwangerschaft, bei der durch Sonographie mehr als ein entwickelter Fruchtsack zu sehen ist. Es kann je nach Anzahl der Embryonen, die sich weiterentwickeln, zu Zwillingen, Drillingen, Vierlinge etc kommen.

MEHRKERNIGKEIT

Unter Umständen können bei Embryonen nach ihrer ordnungsgemäßen Zellteilung mehrere Zellkerne in einigen ihrer Zellen auftreten. Auch wenn sich daraus gesunde Föten entwickeln können, ist dennoch die Implantationsrate von Embryonen mit mehrkernigen Zellen weitaus niedriger.

MEIOSE

Zellteilung, bei der die Zahl der Chromosomen halbiert wird und aus einer Zelle vier Zellen mit haploidem Chromosomensatz hervorgehen.

MENSTRUATION

Periodische Blutung aus der Gebärmutter. Sie tritt bei der Frau normalerweise einmal im Monat auf bis diese in die Wechseljahre kommt. Während der Schwangerschaft bleibt die Menstruationsblutung aus. Bei der Blutung handelt es sich um den Abbau der äußeren Schicht der Gebärmutterschleimhaut.

MITOSE

Zellteilung, bei der aus einer Zelle zwei Zellen mit dem gleichen Chromosomensatz (wie die der Ursprungszelle) hervorgehen.

NIDATION

Implantation oder Einnistung.

OLIGOMENORRHOE

Seltene Menstruationsblutung, welche oftmals als Symptom bei Ovarialinsuffizienz oder Zyklen ohne Eisprung auftritt.

OLIGOZOOSPERMIE

Verminderte Anzahl an Spermien im Ejakulat (laut WHO weniger als 20 Millionen Spermatozoen pro Milliliter Ejakulat oder weniger als 40 Millionen im gesamten Ejakulat).

ORCHIDOPEXIE

Operatives Herabsetzen der Hoden mit Fixierung im Hodensack.

ORCHIEKTOMIE

Entfernung eines einzelnen Hodens als Maßnahme bei Atrophien, nicht korrigierbaren Lageanomalien oder Neoplasien im Hoden.

ORCHITIS

Entzündung des Hodens.

OSMOLARITÄT

Stoffmengenkonzentration, welche uns grundlegend Auskunft darüber gibt, wie konzentriert oder verdünnt eine Flüssigkeit vorliegt.

ÖSTRADIOL

Weibliches Hormon freigesetzt von den Eierstöcken. Es unterstützt die Ausbildung des Endometriums für die Implantation der befruchteten Eizelle, reguliert die Produktion von FSH und LH und steuert die Effekte, die von dem anderen weiblichen Hormon Progesteron ausgelöst werden.

ÖSTROGENE

Weibliche Hormone hauptsächlich in den Eierstöcken gebildet. Die Östrogene sind für die Ausbildung der physiologischen Charakteristiken einer reifen Frau verantwortlich.

OVARIALFOLLIKEL

Mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen oder Zysten in den Eierstöcken, in denen sich die Eizellen befinden. Kommt es zum Eisprung, bricht der Follikel auf und die Eizelle wird freigesetzt.

OVARIALZYSTE

Mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum im Eierstock. Hierbei handelt es sich häufig um einen Follikel, welcher nach dem Eisprung nicht aufgeplatzt ist und weiterhin Östrogene produziert und heranwächst.

OVARIELLES HYPERSTIMULATIONSSYNDROM (OHSS)

Krankheitsbild, das in seltenen Fällen nach einer Stimulierung der Eierstöcke auftritt. Es kommt durch die Einnahme von Hormonen zu einem gesteigerten Ansprechen der Eierstöcke (verstärktes Follikelwachstum) auf die Behandlung. Unter den auftretenden Symptomen finden wir vergrößerte Eierstöcke, Austreten von Blut in die Bauchhöhle, wodurch es zu Schmerzen und Druckgefühl im Abdomen kommen kann, und eventuelleVerdickung des Blutes. In den schweren Fällen des OHSS kann es zu einer Einweisung ins Krankenhaus kommen.

OVULATIONSINDUKTION

Bei der Ovulationsinduktion geht es darum, das Aufbrechen der Follikel zum Freisetzten der Eizellen zu begünstigen. Der Eisprung wird auf natürlichem Wege von dem Hormon LH hervorgerufen. Das Auslösen des Eisprungs wird demnach mit der Verabreichung von LH oder Hormonen mit ähnlichem Effekt provoziert, wie das hCG oder Substanzen, welche die Produktion von LH in großen Mengen anregt, darunter das GnRH.

PCO- SYNDROM

Siehe Polyzystisches Ovarialsyndrom.

POLKÖRPER

Kleines Bläschen, welches sich außen an der Eizelle befindet. Sie beinhalten einen überschüssigen Chromosomenanteil nach stattgefundener Meiose. Ein Vorhandensein des Polkörperchens bedeutet, dass die Eizelle reif ist. Sind zwei Polkörperchen vorhanden und zwei Vorkerne zu erkennen, ist ein Spermium eingetreten.

POLYZYSTISCHES OVARIALSYNDROM (PCO- SYNDROM)

Vermehrtes Auftreten von Follikelzysten in den Eierstöcken bedingt durch hormonelle und/ oder genetische Veränderungen. Als Folge treten Fehlfunktionen der Eierstöcke auf.

POSTCOITAL-TEST

Untersuchung des Zervixschleims einige Stunden nach erfolgtem Geschlechtsverkehr, um die Anzahl der überlebenden Spermien und deren Beweglichkeit zu beurteilen.

PRÄIMPLANTATIONSDIAGNOSTIK

Genetische Untersuchungen des Embryos vor der Implantation in die Gebärmutter. Die Embryonen werden bis zum Achtzellenstadium inkubiert und anschließend entnimmt man ihnen eine oder zwei Zellen (Blastomerbiopsie) und untersucht sie auf das Vorhandensein von genetischen Veränderungen. Es werden lediglich diejenigen Embryonen implantiert, bei denen keine genetischen Besonderheiten festgestellt worden sind. Es können jedoch nicht alle genetischen Veränderungen ausgeschlossen werden und nicht alle Embryonen überstehen die Biopsie. Daher wird dieses Verfahren nur dann angewendet, wenn es für notwenig erachtet wird.

PRIMÄRE OVARIALINSUFFIZIENZ

Auf physiologische Weise kommt es frühzeitig zu einem progressiven Funktionsverlust der Eierstöcke und somit dem Eintreten der Wechseljahre. Bei einigen Frauen beginnt das Eintreten der Ovarialinsuffizienz pathologisch sehr früh im fertilen Alter. Die Ursachen liegen dabei in genetischen oder hormonellen Fehlfunktionen.

PROGESTERON

Weibliches Sexualhormon, welches vom Gelbkörper in der zweiten Phase des Menstruationszyklusses (nach dem der Eisprung statt fand) produziert wird, um die Gebärmutter für eine eventuelle Schwangerschaft vorzubereiten. Während der Schwangerschaft wird Progesteron von der Plazenta produziert.

PROLAKTIN

Von der Hypophyse produziertes Hormon, welches unter anderem im Verlauf der Schwangerschaft und nach der Geburt die Milchsekretion reguliert.

PRONUCLEUS (VORKERN)

Zellkern der Eizelle und dem Spermatozoon, der sich unmittelbar nach der Penetration der Samenzelle in die Eizelle formt und bis zur ersten Zellteilung dort verbleibt. Der weibliche Pronucleus enthält die Hälfte des Chromosomensatzes, identisch aller Zellen einer Frau, und der männliche Pronucleus die Hälfte des einen Mannes. Verschmelzen die beiden Vorkerne nun miteinander, ergibt sich daraus ein Zellkern mit diploidem Chromosomensatz (zur Hälfte besteht er aus männlichen und zur anderen Hälfte aus weiblichen Chromosomen). Aus ihm geht ein neues Individuum hervor.

PROSTAGLANDINE

Gewebshormone, welche aus der Arachidonsäure in vielen Bereichen des Körpers entstehen. Sie besitzen vielseitige Funktionen, darunter die Kontraktionen der glatten Muskulatur. Wenn der Gebärmutterhals stimuliert wird (beispielsweise bei einem Transfer) werden Prostaglandine freigesetzt und es kommt zu Kontraktionen. Es ist äußerst wichtig, diese Kontraktionen während des Embryotransfers zu vermeiden, denn der Embryo könnte als Folge ausgeschleudert werden. Erstmals wurden diese Hormone im männlichen Sperma entdeckt und man dachte, sie werden lediglich von der Prostata gebildet, weswegen sie ihren Namen erhielten. Die Prostaglandine des Seminalplasmas rufen Kontraktionen der Gebärmutter hervor, um das Aufsteigen der Spermien in Richtung Eileiter zu erleichtern.

PROSTATA-SONOGRAPHIE

Verfahren zur Untersuchung der Prostata und Bläschendrüsen auf deren Größe und Form. In der Diagnostik der männlichen Unfruchtbarkeit wird sie besonders zum Ausschluss einer Prostatitis oder dem Vorhandensein einer Fibrose sowie Verkalkungen im Inneren der Prostata, die den Austritt der Spermien unterbinden oder erschweren könnten, verwendet. Normalerweise erfolgt die Sonographie über das Abdomen, in einigen Fällen wird jedoch eine transrektale Sonographie empfohlen, da sie weitaus definiertere Bilder liefert.

PROSTATITIS

Entzündung der Prostata. Zu diagnostizieren ist sie durch ihre Symptomatik, einer Ejakulatanalyse oder einem Ultraschall der Prostata. Häufig ist die Prostatitis auf eine Infektion der Prostata durch Bakterien zurückzuführen. Handelt es sich dabei um äußerst pathogene Bakterien, rufen sie eine akute Prostatitis hervor. Weniger pathogene Keime hingegen produzieren eine chronische Prostatitis, welche in den meisten Fällen asymptomatisch verläuft, im Ultraschall jedoch deutlich erkennbar ist. Die Prostatitis kann zur Unfruchtbarkeit führen.

REIFE EIZELLE

Hierbei handelt es sich um jene Eizellen, welche die Hälfte ihrer Chromosomen ausgestoßen haben und zur Befruchtung bereit stehen. Unter dem Mikroskop erkennt man sie daran, dass sich um ihr Cytoplasma herum ein kleines Bläschen (Polarkörperchen) befindet, welches die Hälfte der ausgestoßenen Chromosomen enthält. Die reife Eizelle befindet sich nun im Stadium der Metaphase II.

RETROGRADE EJAKULATION

Krankheitsbild, bei dem während der Ejakulation die Spermien in die Harnblase zurück gesogen werden. Der Grund dafür liegt in der Störung vom Schließmuskel der Harnblase, weswegen die Spermien statt im Samen im Urin auffindbar sind. Die Menge der Samenflüssigkeit ist oftmals stark verringert und es kommt zu einem Ausbleiben des Samenergusses (Aspermie). Die Ursache besteht aus einer Fehlfunktion des Blasenschließmuskels, oftmals hervorgerufen durch Diabetes oder neurologischen Störungen.

REZEPTOREN

Moleküle, Zellen oder Zellgruppen, deren hauptsächliche Funktionen darin bestehen, auf bestimmte Reize zu reagieren. Sie aktivieren die Impulsweiterleitung des Nervensystems. Augen, Ohren, Nase, Haut und andere sensible Organe enthalten spezifische Rezeptoren, die auf äußere Reize ansprechen. Andere Rezeptoren hingegen können auf bestimmte chemische Veränderungen reagieren. Die Geschlechtsdrüsen besitzen Rezeptoren für die Gonadotropine. Die Eizellen besitzen Rezeptoren, an die sich die Spermatozoen anheften können.

SAMEN

Der Samen oder das Ejakulat besteht aus Zellen, welche aus dem Hoden stammen (Spermatozoen, Spermatide,etc.) und sich in einer Flüssigkeit befinden, die man als Seminalplasma oder Samenplasma bezeichnet. Das Seminalplasma wird hauptsächlich von der Prostata und den Samenblasendrüsen abgesondert und in kleinen Mengen von anderen Drüsen wie die der Cowperdrüse. Jede der beiden Samenblasendrüsen produziert etwa 1 ml alkalische Flüssigkeit, während die Prostata eine in wesentlich kleineren Mengen saure Flüssigkeit abgibt. Das Seminalplasma hat somit nach mindestens drei Tagen sexueller Abstinenz ein Normalvolumen von mehr als 2 ml mit einem alkalischen pH-Wert.

SAMENKANÄLCHEN

Außerordentlich dünne Kanälchen, welche sich im Hoden befinden. In den Samenkanälchen findet die gesamte Spermatogenese statt (Bildung der Spermien). Sie gehen allesamt in einen einzigen Endkanal über, der letztendlich bis zur Prostata führt.

SAMENLEITER

Aus dem Nebenhoden kommend, bildet er die Verbindung zwischen den Hoden und der Prostata. Durch die Samenleiter und mittels peristaltischer Kontraktionen werden die Spermien weitergeleitet. Am Endabschnitt der Samenleiter befindet sich eine Auftreibung, die als Samenleiterampulle bezeichnet wird und für die Ansammlung der Samenflüssigkeit dient.

SAMENLEITERAMPULLE

Spermienansammlung, die sich am Ende der Samenleiter unmittelbar vor der Prostata befindet.

SCHILDDRÜSE

Endokrine Drüse, welche sich im Hals unterhalb des Kehlkopfes befindet. Sie sondert essenzielle Hormone zur Regulierung der verschiedenen Wachstumsstufen und der Entwicklung und dem Metabolismus des Körpers. Eine Fehlfunktion der Schilddrüse kann zu erhöhten Konzentrationen an Östrogenen bei der Frau führen und Beeinträchtigungen in ihrem Fortpflanzungszyklus verursachen.

SCHWANGERSCHAFTSTEST

Test zum Nachweis einer Schwangerschaft. Der Test besteht aus der immunologischen Bestimmung des Hormons hCG, welches vom Embryo ab dem Zeitpunkt der Implantation in die Gebärmutter freigesetzt wird und 15 Tage darauf im Blut oder Urin der Frau feststellbar ist.

SEMINALPLASMA

Der Samen oder Ejakulat besteht aus Zellen, welche aus dem Hoden stammen (Spermatozoen, Spermatide, etc.) und sich in einer Flüssigkeit befinden, die man als Seminalplasma oder Samenplasma bezeichnet. Das Seminalplasma wird hauptsächlich von der Prostata und den Samenblasendrüsen abgesondert und in kleinen Mengen von anderen Drüsen, wie die der Cowperdrüse, produziert. Jede der beiden Samenblasendrüsen scheidet etwa 1 ml alkalische Flüssigkeit aus, während die Prostata eine in wesentlich kleineren Mengen saure Flüssigkeit abgibt. Das Seminalplasma hat somit nach mindestens drei Tagen sexueller Abstinenz ein Normalvolumen von mehr als 2 ml mit einem alkalischen pH-Wert.

SERTOLI-ZELLEN

Zellen des Hodengewebes, welche sich in den Hodenkanälchen befinden. Sie sorgen unter anderem für ein optimales Milieu für die Spermien und regulieren die Spermatogenese.

SERTOLI-CELL-ONLY-SYNDROM

Syndrom, bei dem auf Grund eines Defektes in der Hodenausbildung in den Hodenkanälchen zwar Sertoli-Zellen vorhanden sind, jedoch keine der Spermien oder deren Vorläuferzellen vorzufinden sind. Als Folge tritt eine Acytozoospermie auf.

SEXUELL ÜBERTRAGBARE KRANKHEITEN

Sind Krankheiten, die hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr übertragen werden können. Sie beinhalten bekannte venerische Krankheiten, wie die Gonorrhoe, Syphilis, Chlamydiose aber auch AIDS, Hepatitis B und C, Herpesinfektionen und Zytomegalieviren etc.

SEXUELLE ENTHALTSAMKEIT

Hierbei spricht man im Bezug auf die Spermaanalysen und Behandlungen der assistierenden Reproduktion von einer nicht erfolgten Ejakulation beim Mann innerhalb eines vorgebenen Zeitraums, der sich für gewöhnlich auf vier bis acht Tage beläuft. Eine verlängerte oder verkürzte Abstinenz hat möglicherweise keine Auswirkungen auf die Gesamtspermienanzahl in einer abgegrenzten Probe, es können jedoch andere Parameter wie beispielsweise das Volumen verändert sein, wodurch die Ejakulatprobe mehr oder weniger verdünnt wäre.

SONOGRAPHIE (ULTRASCHALL)

Bildgebendes Verfahren zur Darstellung von organischem Gewebe. Es basiert auf der Emission von Schallwellen durch den Körper und ist gegenüber dem Röntgen absolut unschädlich und schmerzfrei. Es ist ein sehr nützliches Verfahren bei der Feststellung von Ovulationsproblemen und um die Follikelreifung während einer In-vitro-Behandlung zu überwachen. Die Sonographie kann über das Abdomen erfolgen (die Sonde wird auf dem Unterleib platziert) oder man führt die Sonde vaginal zur Untersuchung der Eierstöcke ein.

SPERMATIDE

Vorläuferzellen der Spermien, die aus der Reifeteilung von Spermatozyten hervorgehen und einen haploiden Chromosomensatz besitzen. Die genetische Information der Spermatiden gleicht der der Spermien, weswegen sie für die Mikroinjektion in eine Eizelle zum Erzielen einer Schwangerschaft verwendet werden könnten. Je ausgereifter sie jedoch sind (elongierte Spermatide), umso besser kann die Befruchtung stattfinden. Die Befruchtung mit ausgereiften Spermatozoen erzielt dennoch die besseren Erfolge. Spermatide besitzen keinen Schwanz, wodurch sie alleine nicht befruchten können.

SPERMATOGENESE

Bildung und Reifung von Spermatozoen im Hoden, ausgehend von den unreifen Spermatogonien. Der Vorgang der Spermatogenese dauert in etwa 80 Tage.

SPERMATOGONIEN

Ursamenzellen, aus denen durch Teilung und Reifung die Spermien hervorgehen. Sie besitzen die gleiche genetische Information wie jeder beliebige Zelltyp des Körpers und im Laufe seiner Reifung reduziert er sich auf einen haploiden Chromosomensatz.

SPERMATOZOEN

Männliche Keimzellen, die im Hoden produziert werden. Sie bestehen aus einem Kopfteil, einem Mittelstück und dem beweglichen Schwanzteil (Flagelle). Der Kopf enthält den Zellkern, der für die Weitergabe der genetischen Information des Vaters an seine Nachkommen verantwortlich ist. Am vorderen Teil des Kopfes befindet sich eine Art Kappe (das Akrosom), welche die notwendigen Substanzen zur Befruchtung der Eizelle enthält.

SPERMATOZYTEN

Vorläuferzellen der Spermien, die aus der Reifeteilung von Spermatogonien hervorgehen und noch einen diploiden Chromosomensatz besitzen. Um sie für die Befruchtung einer Eizelle einsetzen zu können, müsste man sie einem Prozess der In-vitro-Reifung (der Meiose) unterziehen, damit sie anschließend aus einem haploiden Chromosomensatz bestehen.

SPERMIENANTIKÖRPER

Jede Substanz, die in den Organismus eindringt (Viren, Polen, Staub) kann eine Antikörperproduktion hervorrufen. Es gibt Menschen, die besonders stark auf gewisse Substanzen ansprechen und eine Allergie auslösen. Bei der Frau kann zu einer erhöhten Antikörperproduktion kommen, die spezifisch gegen einige Inhaltsstoffe der Spermatozoen (die als Antigen wirken) wirken und deren Unbeweglichkeit hervorrufen. Dies führt zu einer mehr oder weniger ausgeprägten Unfruchtbarkeit je nach Art und Menge der Antikörper. Der Mann selbst kann ebenso eine selbst produzierte Autoimmunantwort entwickeln und eine gesteigerte Menge von Antikörpern gegen die eigenen Spermatozoen hervorbringen. Die Bestimmung der Spermienantikörper wird mittels spezifischer Methoden (MAR-Test oder Immunobead-Test) realisiert, die nicht in der routinemäßigen Spermaanalyse mit geführt werden.

SPERMIENPENETRATIONSTESTS (SPERMIEN-MUKUS-KONTAKT-TEST)

Test, bei dem "In-vitro" die Penetration der Samenzellen des Ehepartners durch den Zervixschleim der Frau beurteilt wird. Bestätigt wird die Untersuchung, indem man „In-vitro“ ein Kontrollsperma in den Zervixschleim der Frau penetrieren lässt und die Spermien des Mannes in die eines Kontrollschleims als Kreuzprobe. Dieser Test gibt uns Auskunft über die Beweglichkeit der Spermien (darunter das Ausmaß der seitlichen Kopfbewegung der Spermien), die Qualität des Samens und den Zervixschleim sowie dem möglichen Vorhandensein einer immunologischen Sterilität.

SPERMIOHISTOGENESE

Endphase der Spermatogenese, in der die elongierten Spermatiden zu Spermien heranreifen. Es kommt zur Ausbildung des Schwanzteils und zur Entfernung überschüssigen Zytoplasmas. Die entwickelten Spermatozoen wandern von der Basis der Hodenkanälchen (Tubuli seminiferi) bis in deren Lumen.

SPERMIOGRAMM

Mikroskopische und makroskopische Untersuchung des Spermas (Bestimmung von Spermienkonzentration, Beweglichkeit, Morphologie, Vorkommen anderer Zelltypen…), die dem Andrologen Auskunft über mögliche Fehlfunktionen der männlichen Geschlechtsorgane geben.

STAMMZELLEN

Pluripotente Zellen im Blastozysten, die die Fähigkeit besitzen sich in verschiedene Zelltypen, wie zum Beispiel die des Gehirns, Herzens, der Leber, der Haut etc. auszudifferenzieren. Theoretisch gesehen könnte man diese Zellen heranwachsen lassen, sie manipulieren um Gewebe oder Organe zu entwickeln, um sie dann erkrankten Menschen zu implantieren. Laut dem spanischen Gesetz der assistierten Reproduktion ist die Züchtung von Embryonen für die Forschung und Manipulation nicht erlaubt. Sie untersteht lediglich dem Gebrauch zur Fortpflanzung (um eine Schwangerschaft zu erzeugen). Dennoch können Stammzellen aus übrig gebliebenen Embryonen nach Einverständnis des spendenden Paares entnommen werden (eingefrorenen Embryonen, die nach erfolgter Behandlung der assistierten Reproduktion nicht weiter für eine erneute Schwangerschaft verwendet werden wollen) um sie einem autorisierten Programm zu übergegeben.

STERILITÄT

Ausbleiben einer Empfängnis nach mindestens einjährigem ungeschütztem Geschlechtsverkehr. Es handelt sich um eine sekundäre Sterilität bei Paaren, bei denen es nach einer bereits erfolgreichen Schwangerschaft innerhalb von zwei Jahren ungeschützten Geschlechtsverkehrs nicht zu einer erneuten Schwangerschaft gekommen ist. In der Routine spricht man von der Unfruchtbarkeit (ohne Sterilität oder Infertilität voneinander zu trennen), wenn man sich auf Paare bezieht, die nach einjährigem Geschlechtsverkehr ohne Verhütung keine Schwangerschaft erzielten oder ein Schwangerschaftsabbruch auftrat.

TAMOXIFEN

Antiöstrogen, welches die Hypophyse stimuliert und folglich die Ausschüttung von FSH und vor allem LH erhöht.

TERATOZOOSPERMIE

Erhöhter Anteil morphologisch veränderter Spermatozoen im Ejakulat. Es müssen mindestens 15 Prozent der Spermien eine normale Morphologie vorweisen. Eine erhöhte Anzahl von anormalen Spermatozoen kann auf eine Fehlfunktion im Hoden hinweisen oder aber auch ein Indiz dafür sein, dass irgend etwas Auswirkungen auf die männlichen Keimzellen im Anschluss an die Spermatogenese nimmt, wie beispielsweise eine Varikozele oder eine Prostatitis.

TESTIKULÄRE ODER EPIDIDYMALE SPERMATOZOENEXTRAKTION

Mikrochirurgische Methode bei der unter lokaler Anästhesie Spermatozoen direkt aus dem Nebenhoden oder Testikelparenchym extrahiert werden, um sie anschließend mit der Eizelle der Ehepartnerin unter Anwendung der ICSI- Technik zu befruchten.

TESTOSTERON

Männliches Sexualhormon, welches in den Hoden und den Nebennieren produziert wird. Das Testosteron ist für die Ausbildung der physischen Charakteristiken beim ausgewachsenen Mann zuständig und nimmt Einfluss auf die Ausschüttung der Hormone LH (Luteinisierendes Hormon) und FSH (Follikelstimulierendes Hormon), welche eine wichtige Rolle bei der Spermatogenese spielen.

TURNER- SYNDROM

Anomalie in den Chromosomen der Frau, welche prinzipiell zu einer anormalen Entwicklung der Eierstöcke führt. Als Folge kann es zu einer Unfruchtbarkeit kommen.

UNREIFE EIZELLEN

Hierbei handelt sich um jene Eizellen, welche die Hälfte ihrer Chromosomen noch nicht abgegeben haben und somit nicht zur Befruchtung bereit sind. Unter dem Mikroskop erkennt man eine unreife Eizelle daran, dass sich eine sehr große Blase in ihrem Cytoplasma, auch Keimblase genannt, befindet. Diese enthält den gesamten Chromosomensatz. Das Stadium, in dem sich die unreife Eizelle nun befindet, wird als Prophase I bezeichnet. Verschwindet die Keimblase und das Polarkörperchen ist noch nicht sichtbar (siehe reife Eizelle), befindet sich die unreife Eizelle in der Metaphase I und besitzt noch immer den kompletten Chromosomensatz.

URIN-SCHWANGERSCHAFTSTEST

Ein im Urin durchgeführter Test zum Nachweis einer vorliegenden Schwangerschaft. Er besteht aus der immunologischen Bestimmung des Hormons hCG, welches vom Embryo vom Zeitpunkt der Implantation in die Gebärmutter produziert wird und ungefähr 15 Tage später im Urin feststellbar ist.

VAGINISMUS (SCHEIDENKRAMPF)

Krampfhafte Kontraktion der Scheide, durch die es zu einem erschwerten Geschlechtsverkehr kommen kann. Auch hierbei kann es sich um eine Ursache der Unfruchtbarkeit handeln.

VAKUOLE

Bläschen im Inneren der Eizelle. Sie enthält eine zähe Flüssigkeit und besitzt keine Chromosomen.

VARIKOZELE

Krampfaderbildung in den Hodenvenen. Die Hodenvenen befinden sich im Scrotum (Hodensack) unmittelbar über den Hoden und dienen ihm als Schutz vor Überhitzung (Vorrausetzung für eine korrekte Spermatogenese). Bei der Varikozele kommt es zu einem Rückstau des Blutes und somit zu einem Anstieg der Temperatur im Hoden. Es tritt ein Funktionsverlust der Hoden ein, wobei die Spermien an Beweglichkeit und Qualität verlieren.

VERLAUFSKONTROLLEN WÄHREND DER OVULATION

Untersuchungen des Follikelwachstums um den genauen Zeitpunkt des Eisprungs zu bestimmen und unkontrollierten Eierstockreaktionen vorzubeugen. Die Kontrollen werden mit Hilfe von vaginalen Ultraschallen und regelmäßigen Hormonbestimmungen (prinzipiell das Östrogen, welches den Eisprung steuert) durchgeführt.

VIREN

Winzige infektiöse Partikel, welche die Fähigkeit besitzen, bei Eindringen in eine Zelle Krankheiten hervorzurufen.

VITRIFIZIERUNG

Verfahren zum Aufbewahren von Zellen unter Tiefsttemperaturen. Im Gegensatz zum klassischen Einfrieren werden bei der Vitrifizierung die Zellen sehr rasch eingefroren. Während beim gewöhnlichen Einfrierungsprozess ein langsamer Temperaturabstieg mit etwa 0,3 Grad Celsius pro Minute erreicht wird, um eine Eisbildung des in der Zelle enthaltenen Wassers zu vermeiden, gefriert man bei der Vitrifizierung die Zellen mit einer enorm raschen Geschwindigkeit von mehr als 15000 Grad Celsius pro Minute. Man könnte fast sagen, es bleibt keine Zeit zur Eisbildung. Was sich formt ist eine Art Gel, welches in der Zelle zu keinerlei Nebeneffekten führt. Unseren Erfahrungen nach bietet diese Technik eine höhere Überlebensrate und eine bessere embryonale Implantations- und Schwangerschaftsrate gegenüber der Einfriertechnik.

VORZEITIGE EJAKULATION

Krankheitsbild, bei dem der Mann nicht in der Lage ist, den Zeitpunkt des Samengusses beim Geschlechtsverkehr zu steuern, dass heißt er ejakuliert noch vor dem Eindringen in die Vagina.

VORZEITIGE WECHSELJAHRE

Funktionsverlust der Eierstöcke vor den natürlich auftretenden Wechseljahren. Demnach handelt es sich um ein pathologisches Krankheitsbild.

WECHSELJAHRE

Natürliches Einstellen der Menstruationszyklen bei der Frau, bedingt durch das Älterwerden der Eierstöcke. Die Wechseljahre treten zwischen dem 45. und 50. Lebensjahr ein. Tritt der Funktionsverlust der Eierstöcke vor dieser Periode ein, spricht man von vorzeitigen Wechseljahren und somit von pathologischen Veränderungen.

ZELLKERN

Im Zytoplasma gelegenes Organell, welches von einer Membran überzogen ist und die Erbinformation enthält. Beim Menschen besteht der Zellkern aller Zellen aus 46 Chromosomen (diploide Zelle) mit Ausnahme der Zellen, die aus der Spermatogenese und Oogenese hervorgehen. Diese enthalten 23 Chromosomen (haploide Zelle).

ZERVIX

Siehe Gebärmutterhals.

ZERVIXSCHLEIM

Sekret, welches in den Tagen um den Eisprung in der Gebärmutter gebildet wird. Es handelt sich um einen alkalischen Schleim, welcher die Spermatozoen vor dem sauren Milieu der Vagina schützt und ihnen als Depot dient. Außerhalb dieser Periode verliert der Schleim diese Charakteristiken, er verwandelt sich in eine Barriere und unterbindet das Aufsteigen der Spermien in die Gebärmutter.

ZIFT (INTRATUBARER ZYGOTENTRANSFER)

Verfahren der assistierten Reproduktion, bei dem man durch Einsatz von Gondatotropinen ein mehrfaches Follikelwachstum stimuliert. Im Anschluss an die Stimulierung werden die reifen Eizellen entnommen und mit dem Sperma des Partners oder dem eines Spenders inseminiert. Am darauf folgenden Tag wird eine der befruchteten Eizellen, welche sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht geteilt hat und als Zygote bezeichnet wird, in einer der beiden Eileiter eingeführt. Bei dieser Art von Transfer bedarf es einem kleinen chirurgischen Eingriff und als Vorraussetzung müssen die Eileiter vollständig intakt und durchlässig sein. Man kann bei diesem Verfahren weder die Embryoentwicklung nach verfolgen noch deren Selektion vornehmen. Auf Grund der aufgeführten Fakten findet diese Technik nur selten Anwendung.

ZONA PELLUCIDA

Schutzhülle rund um die Eizelle. Nachdem die Spermien die Ansammlung an Granulosazellen der Eizelle durchquert haben, heften sie sich an die Zona pellucida. Bei dem Kontakt zwischen Spermien und der Zona pellucida erfolgt eine Veränderung des Akrosoms (Akrosomreaktion), woraufhin Substanzen freigesetzt werden, die dem Spermium dazu verhelfen ins Innere der Eizelle einzudringen. Auf Grund der Strukturveränderungen der Zona pellucida wird das Eindringen eines zweiten Spermiums unterbunden, um so einen Überschuss an Chromosomen im Embryo zu verhindern. Mit fortschreitenden Zellteilungen des Embryos expandiert die Zona pellucida bis sie dem Druck der vielen Zellen (jetzt mehr als hundert) nicht mehr Stand halten kann und letztendlich nachgibt und aufplatzt. Der Embryo befindet sich nun im Blastozystenstadium mit bereits differenzierten Zellen und ist in der Gebärmutter angelangt. Nach dem Aufbrechen der Zona pellucida entschlüpft ihr der Embryo, tritt mit der Gebärmutterschleimhaut in Kontakt und die Implantation kann stattfinden.

ZYGOTE

Befruchtete Eizelle (erstes embryonales Entwicklungsstadium vor der ersten Teilung)

ZYTOPLASMA

Gesamte Zellinnere ausfüllende Grundstruktur, Zellkern ausgeschlossen.

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